Sonntag, 10. Juni 2018
Wir gratulieren dem MV Rot
zum hervorragenden Abschluss des Wertungsspiels
Mit dem Pflichtstück "Lord Tullamore" von Carl Wittrock und dem Selbstwahlstück "Triumph of the Argonauts" von Robert Sheldon traten die Musikerinnen und Musiker am Sonntag 10. Juni 2018 in Kirchen vor die Wertungsrichter.
Sie erreichten in der Kategorie 4 unter der Leitung von Elisabeth Maier die Wertung
"Hervorragend" mit 90,3 Punkten.
Samstag, 9. Juni 2018
Ausflug zum Schneckengarten, zum Seifensieder und zum Cowboy
Am Samstag 9. Juni 2018 machten wir uns mit knapp 50 Personen bei durchwachsenen Wetteraussichten auf den Weg zum Ausflug auf die Schwäbische Alb.
Dort im Biosphärengebiet bei Münsingen mussten wir uns mit dem Bus durch das enge Rietheim schlängeln und machten im Nebel erst mal beim Sportplatz Rast, um uns von der anstrengenden Reise zu erholen und für den Tag zu stärken.
Danach spazierten wir die 300 Meter hinunter zum Schneckengarten von Rita Goller, die seit 17 Jahren Schnecken züchtet. Ihre "Albschnecken" sind weit hinweg bekannt, und so hat sie kein Problem, sie bei Feinschmeckern an den Mann zu bringen. Schon früher, so erzählt sie, sei die Gegend für die Schnecken bekannt gewesen, und so wurden die Schnecken, die sich im Herbst in ihr Haus verkriechen und für den Winter einkapseln, dann Anfang des Winters auf der Donau in Fässern zu den anliegenden Klöstern transportiert. Dort waren sie in der Fastenzeit als Fleischersatz begehrt. Vielen weitere Informationen zur vierjährigen Aufzucht ihrer gut 40000 Schnecken brachte Frau Goller in den nächsten anderthalb Stunden an die Zuhörer. Nicht jeder war dann aber vorn mit dabei, als es darum ging, die Schnecken aus dem Haus herauszukitzeln.
Und auch der eine oder andere Witz wurde vorgetragen, so der von der Schnecke und der Ziege, die sich um eine Arbeitsstelle bewerben. Letzlich bekommt die Schnecke den Job mit der Aussage, es seien schon genug Meckerer da und man wolle jetzt mal einen Schleimer einstellen.
Danach fuhren wir weiter nach Dapfen bei Gomadingen, wo wir beim Lagerhaus halt machten. Dort ist die Seifensiederei und ein Cafe untergebracht.
Der Juniorchef Jonas Laepple erzählte vom historischen Herstellungsprozess, bei dem Fettschwarten und Schlachtabfälle unter derber Geruchsentwicklung ausgesotten wurde (deshalb waren die Seifensieder meist außerhalb der Stadt im wenig angesehenen Viertel untergebracht). Parallel dazu ließ man Wasser durch Ascheeimer sickern und erhielt dadurch eine Laugengemisch aus Natronlauge und Kaliumlauge. Diese Lauge wurde zusammen mit dem Fett und Rühren weiter gekocht und irgendwann bildete sich, wenn genug Natronlauge darunter war, bei weiterem Kochen in der Mitte ein fester Kern: die Kernseife. Der Rest der Lauge war dann Kaliumlauge, die Schmierseife ergibt. So hatten, erzählt der Juniorchef, seine Eltern Ruth und Eberhard Laepple als alternative Handwerker und Künstler schon vor langem im Garten Seife produziert. Heute lässt sich dieser Herstellungsprozess dank zielgenauer Zugabe der richtigen Lauge leicht steuern und es werden auch vermehrt hochwertigere Öle zur Seifenherstellung verwendet.
Nach diesen Ausführungen erklärte Herr Laepple die verwendeten Maschinen und zum Abschluss bekam jeder Zuhörer ein Stück Seife in Schafform. Nach der Führung konnte man sich im Seifenshop noch mit wohlriechenden Reinigungsmitteln eindecken und im Cafe ein Stück Kuchen oder einen Imbiss genießen.
Anschließend fuhren wir weiter zum Hof von Willi Wolf, dem schwäbischen Cowboy. Auf der Fahrt dorthin begann es zu schütten, und wir fuhren immer weiter in dieses Regengebiet hinein. Auf dem Hof angekommen blieb uns nichts anderes übrig, als mit dem Bus in den großen und im Sommer zum Glück leeren Stall zu fahren und das Ende des Regens abzuwarten. Kurzerhand wurde die Not zur Tugend gemacht und im Stall zum Mitag aufgetischt.
Etwas später ließ der Regen nach und die Sonne verschaffte sich einen Weg durch die Wolken. Wir fuhren daraufhin hinaus zur Büffelweide, wo der Cowboy Willi Wolf uns Informationen zu seinen 300 "Albbüffeln" und deren Aufzucht vermittelte. Auch Ausführungen zu bürokratischen Hürden, Vorkommnisse bei Filmaufnahmen und der Suche nach einem Nachfolger wurden zu Gehör gebracht. Nahezu 2 Stunden konnte Willi Wolf das Publikum unterhalten, bis sich die ersten ermattet in den Bus zurück begaben.
Nach der Heimfahrt fanden wir uns im Vereinsheim des FV Rot ein, der an diesem Tag seinen Saisonabschluss feierte. Dort konnten wir uns am Büffet stärken und den Tag ausklingen lassen.
Hier noch ein paar Links zu den besuchten Orten:
Rita Goller und die Albschnecken
Die Seifensiederei im Lagerhaus
Willi Wolf - der schwäbische Cowboy