Am Abend vor unserem Herbstkonzert, das wir gemeinsam mit dem Frohsinn Ersingen am 28. September 2019 feiern wollten, überbrachte uns der Vorstand der Ersinger Klaus Behrendt persönlich die Nachricht, dass überraschend eine langjährige verdiente Sängerin verstorben sei.
Mit einfühlenden Worten bedauerte bei der Begrüßung der Vorsitzende Martin Schmid deshalb am Konzertabend, dass infolge dieses Verlustes die Sangesfreunde aus dem Ulmer Stadtteil sich nicht in der Lage fühlen würden, einen Konzertaufritt zu bestreiten.
Dadurch entstand kurzfristig eine Lücke im Programm, „die wir nicht vollständig schließen können“, so Martin Schmid. Dass dies aber trotzallem hervorragend gelang, lag an der Spontanität und dem Improvisionstalent der Chor- und Vereinsleitung. Neben etlichen zusätzlichen Liedvorträgen aus dem umfangreichen Repertoire der „Frohsinn“- Sängerinnen und Sänger wurden die knapp 200 Konzertgäste zum Mitsingen von so bekannten Volksliedern wie „Auf, auf zum fröhlichen Jagen“ und „Wenn alle Brünnlein fließen“ eingeladen. Die Gäste waren angetan und konnten dank der ausgelegten Liedblätter textsicher alle Strophen mitsingen.
Die trotz des Ausfalls des Ersinger Chores immer noch bunte Liedfolge zeigte die große musikalische Bandbreite von Klassikern der Chor- und Volksmusik, über Broadway-Melodien bis hin zu fast schon legendären Rocksongs. Ferdinand Thanner hatte seinen Chor mit 16 Männern und 18 Frauen jederzeit fest im Griff. "Wir haben die zusätzlichen Konzertbeiträge nur jetzt direkt vor dem Konzert geprobt", ließ Vorsitzender Martin Schmid mit Stolz wissen.
In das stimmige Bild passte die einfühlsame Mitwirkung der Instrumentalisten Jörg Zukunft am Klavier, Karin Blersch mit der Oboe und Sara Turan auf dem Cello. Eingestimmt wurden die Zuhörer mit dem schwungvollen Liedvortag „Fröhlich klingen unsere Lieder“, der Lust auf mehr machte.
Viel Freude am Zuhören bereitete ebenso das „Ave Maria“ von Johann Sebastian Bach/Charles Gounod in einem Satz von David Blackwell. Diesem allseits bekannten Klassiker schloss sich mit „Va, pensiero“, auch als Gefangenen- oder Freiheitschor bestens bekannt, der berühmteste aller Verdi-Chöre an.
Mit diesen Liedvorträgen ernteten wir stürmischen Applaus. Dadurch angespornt gelangen auch alle übrigen Vorträge, so auch die ursprünglich im Programm nicht vorgesehenen Auszüge aus dem Musical „Joseph“, das die alttestamentarische Geschichte von Joseph und seinen Brüdern erzählt.
Das geruhsame „Amoi seg ma uns wieder, amoi schau i von obm zua" aus der Feder des beliebten Volksmusikers Andreas Gabalier, stand am Beginn des dritten und letzten Konzerblocks. Bestens bekannt beim Publikum waren auch die nächsten Stücke „Tage wie diese“ von den Toten Hosen und „Memory“ aus dem Musical "Cats" von Andrew Lloyd Webber.
Mit kräftigem Beifall bedachten die Konzertgäste das Volkslied aus Haiti „Sun Child“ und besonders das abschließende opulente Arrangement „The Lion King“ aus dem Broadway Musical von Sir Elton John.
Im Verlauf des Konzerts wurde unsere Altistin Irmgard Wieland für 50 Jahre Chorzugehörigekeit geehrt. Laudator Alois Cornely vom Oberschwäbischen Chorverband OCV überreichte nach anerkennenden und aufmunternden Dankesworten die Ehrennadel samt Urkunde. Auch Martin Schmid dankte Irmgard für ihre Treue zum Verein und ließ zur Anerkennung zusätzlich zum überreichten Geschenkgutschein noch Blumen sprechen.